Bevor Sie die unterschiedlichen Angebote und Technologien auf dem Markt zum Thema Starthilfe nach Ihrem persönlichen Starthilfekabel-Testsieger durchstöbern, sollten Sie die grundlegende Funktionsweise hinter der Technik verstehen.
1.1. Aufbau und Aussehen von Starthilfekabeln
Spricht man von einem Starthilfekabel, einem Überbrückungskabel oder einem Starterkabel, ist jeweils ein Set aus zwei Kabeln gemeint, mit dem Sie einem Auto Starthilfe geben können. Die Starterkabel sind meist unterschiedlich eingefärbt, um bei der Überbrückung Verwechslungen zu vermeiden.
An beiden Enden der Kabel befinden sich sogenannte Polzangen, die wie eine Greifzange mit Clip-Mechanismus aussehen und funktionieren. Die Kabel selbst sind zu Ihrer Sicherheit mit einem Kunststoffmantel isoliert, in ihrem Inneren befinden sich Drähte aus Kupfer oder Aluminium, die Strom leiten können.
Auch die Polzangen sollten unbedingt isoliert sein, damit auch hier keinerlei Gefahr bei der Überbrückung droht.
1.2. Starthilfekabel richtig anschließen und Auto überbrücken

Die zwei Klemmen sind farblich gekennzeichnet. Wie Sie beide Klemmen verwenden sollten, steht ebenfalls auf den Starthilfekabeln.
Laut Starthilfekabel-Tests wird in den meisten Kategorien eine praktische und nachvollziehbare Starthilfekabel-Anleitung geliefert, die Sie stets in Griffweite der Starthilfe lagern sollten.
Wenn Sie mit Ihrem Wagen einem anderen Fahrzeug Starthilfe geben wollen, müssen Sie zunächst die Autos richtig parken. Wichtig ist dabei, dass die Batterien beider Fahrzeuge so platziert sind, dass die Kabellänge zum Batterie-Überbrücken ausreicht. Überwiegend befinden sich die Batterien im Motorraum, sodass sich die Fahrzeuge einander gegenübergestellt werden.
Bei einem Oldtimer, wie beispielsweise einem VW Käfer, kann das Unterfangen schon schwieriger werden. Die Batterie befindet sich unter der Rücksitzbank, die durch den zweitürigen Aufbau nicht unbedingt einfacher zu erreichen ist.
Gehen wir davon aus, dass Sie einem anderen Fahrer Starthilfe geben, dann widmen Sie sich zunächst dem Pluskabel (häufig rot ummantelt). Schließen Sie die Polzange des Kabels am Pluspol Ihrer Batterie an. Ist das Kabel dort mit dem Clip befestigt, nehmen Sie die Polzange am anderen Ende. Ebenfalls am Pluspol der Batterie des zu ladenden Fahrzeugs können Sie das Starterkabel richtig anschließen.
Nachdem die erste Verbindung geschlossen wurde, nehmen Sie das Minuskabel (meist schwarz gefärbt) zur Hand, das ebenfalls zuerst am geladenen Fahrzeug am Minuspol der Batterie befestigt wird. Das andere Ende des Minuskabels wird nicht an der Batterie, sondern an einem sogenannten Massepunkt im anderen Fahrzeug befestigt. Dieser sollte sich vorzugsweise an einem Metallteil des Motorblocks oder der Karosserie befinden.
Die Plus- und Minuspole der Starthilfekabel dürfen sich nicht berühren, da sonst ein Kurzschluss in der Batterie entstehen kann.
Schließen Sie das Minuskabel niemals am Minuspol der leeren Batterie an. Dies wäre äußerst gefährlich, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass beim An- oder Abklemmen durch Funkenbildung Knallgase entstehen. Diese können im Extremfall die Batterie beim Überbrücken zerstören.
1.3. Die richtige Starthilfe fürs Motorrad

Welches Leitungsmaterial Sie verwenden sollten, passt sich an Ihren Motor an. Man unterscheidet in Kupfer und Aluminium.
In Überbrückungskabel-Tests wird häufig darauf hingewiesen, dass die Starthilfe für ein Motorrad anders als beim Pkw gehandhabt werden sollte. Motorräder werden meist über den Winter stillgelegt, wobei die Fahrer Batterien abklemmen und das Bike in einer Garage lagern.
Zum Saisonstart stehen dann vor der ersten Ausfahrt die Fragen, wie sich der Motor wieder starten lässt. Wenn Sie Starthilfe am Motorrad nutzen wollen, sollten Sie auf die Spannung der Batterie-Art achten. Kombinieren Sie nicht einfach irgendeine aufgeladene Batterie via Überbrückungskabel mit dem Motorrad.
Idealerweise steht ein Motorrad mit aufgeladener Batterie zur Verfügung, das über eine Batterie mit identischer Marke bzw. Spannung verfügt. Der Wert wird in Volt (V) angegeben und befindet sich auf dem Batteriegehäuse. Steht kein Motorrad zur Verfügung, vergleichen Sie die Batterien von Kleinwagen, die häufig ebenfalls mit geringeren Spannungswerten ausgestattet sind.
Variante | Eigenschaften |
Starthilfekabel 12 Volt | - geeignet für Mottorad: ja
- geeignet für kleinen Pkw: ja
- geeignet für Pkw: nein
gut geeignet für verschiedene Fahrzeugtypen |
Starthilfekabel 24 Volt | - geeignet für Mottorad: nein
- geeignet für kleinen Pkw: ja
- geeignet für Pkw: jan
gut geeignet für verschiedene Fahrzeugtypen |
Zigarettenanzünder Starthilfekabel | - geeignet für Mottorad: ja
- geeignet für kleinen Pkw: ja
- geeignet für Pkw: nein
gut geeignet für verschiedene Fahrzeugtypen |
Starthilfekabel mit Akku | - geeignet für Mottorad: ja
- geeignet für kleinen Pkw: ja
- geeignet für Pkw: nein
besonders gut geeignet für verschiedene Fahrzeugtypen |
Die Amperezahl wird bei Starthilfekabeln ebenfalls ausgewiesen, wobei in Starthilfekabel-Tests empfohlen wird, eine möglichst hohe Amperezahl bei ansonsten gleichen Eigenschaften zu wählen. Als Faustregel gilt, je größer der Motor, desto höher sollte die Amperezahl sein.
1.4. Motor starten und Fahrt aufnehmen
Nachdem die Starthilfekabel korrekt angeschlossen wurden, kann der Motor gestartet werden. Sobald der Motor wieder angesprungen ist, sollten Sie drei wichtige Dinge beachten:
- Im wiederbelebten Fahrzeug sollte ein zusätzlicher Verbraucher eingeschaltet werden. Schalten Sie die Heckscheibenheizung, Licht oder das Gebläse ein, damit diese Abnehmer Spannungsspitzen auffangen können. Andernfalls könnten beim Lösen der Überbrückungskabel wichtige, elektronische Bauteile im Fahrzeug beschädigt werden.
- Lösen Sie die Überbrückungskabel in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst entfernen Sie das Minuskabel, danach das Pluskabel.
- Nach einer ausreichenden Ladezeit und der Entfernung der Starthilfekabel schonen Sie Ihre Batterie, indem Sie den zuvor gestarteten, elektrischen Zusatzverbraucher wieder ausschalten.

Die Stiftung Warentest hat aktuelle Starthilfekabel-Tests.
Sollte trotz eines Ladeversuchs mit Starthilfekabeln der Motor nicht anspringen, überprüfen Sie den Sitz der Polzangen. Gerade bei Kälte und Nässe können neben einer schwachen Batterie auch andere Fehlerquellen den Motor am Anspringen hindern.
Unterlassen Sie unnötige, weitere Versuche und rufen stattdessen lieber einen Pannendienst. Durch zu viele Startversuche können Sie einem Benzinmotor sogar Schaden zufügen.
Damit die Autobatterie nach Starthilfe durch einen anderen Wagen wieder zuverlässig funktioniert, sollten Sie eine längere Strecke fahren. Ein paar Kilometer durch den Stadtverkehr reichen meist nicht aus, wodurch die nächste Panne vorprogrammiert ist. Nutzen Sie ein Batterieladegerät statt einer überflüssigen Überlandfahrt, um wieder volle Ladung zu genießen.