Im Kampf gegen eine Rattenplage werden heute Giftstoffe der ersten und zweiten Generation eingesetzt. Für Privatpersonen wird lediglich Rattengift der ersten Generation angeboten. Das Rattengift der zweiten Generation kann nur mit einem entsprechenden Sachkundenachweis von Profis erworben werden.
Die eingesetzten Wirkstoffe unterscheiden sich in den beiden Generationen erheblich voneinander. Rattengift der zweiten Generation enthält beispielsweise Wirkstoffe wie Difethialon, Bromadiolon und Difenacoum. Diese Wirkstoffe gelten für die Nager gemeinhin als gefährlicher und schädlicher. Sie sind aber auch in der Umwelt schwerer abbaubar. Die Rattengifte der zweiten Generation sind sehr zuverlässig, da die Nagetiere hier noch keine Resistenzen entwickelt haben.
Anders ist es mit dem Rattengift der ersten Generation. Dieses wurde bereits in den 1970er-Jahren hergestellt. Schritt für Schritt entwickelten die Nager jedoch Resistenzen, sodass das Mittel nicht mehr wirksam war. Nachdem es in den 1980er-Jahren überhaupt nicht mehr auf dem Markt zu finden war, erfolgte einige Jahre später die Wiedereinführung. Doch schon seit 2007 werden erneut Resistenzen bei den Tieren beobachtet.
Rattengift der ersten Generation vertraut vorwiegend auf die Wirkstoffe Warfarin und Coumatetralyl.
Rattengifte der ersten Generation entfalten ihre Wirkung meist nach 48 Stunden und sorgen dafür, dass die Tiere innerlich verbluten. Beim Rattengift der zweiten Generation tritt die Wirkung teilweise erst nach vier bis sechs Tagen ein. Es wird sehr häufig in der Landwirtschaft eingesetzt, kommt aber auch im kommunalen Bereich zum Einsatz.